Wie sieht die zukünf­ti­ge Auf­tei­lung des Stra­ßen­rau­mes in Rem­scheid aus?

Aktu­ell lie­gen der Poli­tik zwei Beschluss­vor­la­gen zum Umbau zwei­er Ver­kehrs­ach­sen zur Ent­schei­dung vor.

Auf der Len­ne­per Stra­ße, Haupt­ach­se der Indus­trie zwi­schen Süd­be­zirk und Auto­bahn­ab­fahrt Rem­scheid und des Ret­tungs­diens­tes zwi­schen Len­nep und Kran­ken­haus, soll zukünf­tig ein Grün­strei­fen mit Bäu­men (zwi­schen der Engel­bert­stra­ße und Oswald-Greb-Stra­ße) die bei­den Fahr­spu­ren tren­nen. An der Spur­brei­te von 3,50m wird sich gegen­über der aktu­el­len Situa­ti­on nichts ändern, was gut für den Lie­fer- und Bus­ver­kehr ist. Dafür wird es aber in die­sem Abschnitt kei­nen Fahr­rad­schutz­strei­fen geben und der Bür­ger­steig wird nur eine gerin­ge Brei­te erhalten.

Die Frei­heitstra­ße, unse­re ein­zi­ge Bun­des­stra­ße und Haupt­ach­se von Rem­scheid West nach Len­nep, soll von vier­spu­rig auf zwei­spu­rig mit über­brei­ter Fahr­bahn zurück­ge­baut wer­den. Eine Links­ab­bie­ger­spur in die Stra­ße Am Bruch soll weg­fal­len, mehr Fuß­que­run­gen ein­ge­rich­tet wer­den und der Bür­ger­steig wird zwar breit, soll aber von Fuß­gän­gern und Fahr­rad­fah­rern gemein­sam genutzt wer­den.

Daher stel­len W.i.R. in den Sit­zun­gen des Aus­schus­ses für Bau­en, Umwelt, Stadt­ent­wick­lung, Kli­ma­schutz am 19.03.2024, des Haupt­aus­schus­ses und Aus­schuss für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, Digi­ta­li­sie­rung und Finan­zen am 21.03.2024 und des Rates am 18.04.2024 fol­gen­de Fra­gen:

  1. Gibt es aktu­el­le Zah­len zum Schwer­last­ver­kehr auf der Frei­heitstra­ße und Len­ne­per Stra­ße (ggf. gesamt­städ­ti­sche Erhebungen)?
  1. Wer­den bei den geplan­ten Umge­stal­tun­gen der Stra­ßen­räu­me die ansäs­si­gen Fir­men, vor allem aus der Indus­trie, und die Ret­tungs­kräf­te, z.B. Feu­er­wehr, zu ihren Erfah­run­gen und not­wen­di­gen Raum­an­for­de­run­gen gefragt und früh­zei­tig über die Umbau­maß­nah­men informiert?
  1. Sind Ret­tungs­we­ge unbe­hin­dert gege­ben, wenn Grün­strei­fen zwi­schen ein­spu­ri­gen Fahr­bah­nen entstehen?
  1. Nach wel­chen Kri­te­ri­en wird bei Umpla­nun­gen des Stra­ßen­rau­mes ent­schie­den, wel­che Ver­kehrs­teil­neh­mer zukünf­tig vor­ran­gig behan­delt wer­den? Wer bestimmt die­se Kri­te­ri­en bzw. Ent­schei­dun­gen vor der Planung?

Wir haben vie­le unter­schied­li­che Ver­kehrs­teil­neh­mer mit unter­schied­li­chen Interessen.

So möch­te u.a. der ADFC, dass der Fahr­rad­ver­kehr siche­rer aus­ge­baut wird mit schnel­le­ren Ver­bin­dun­gen in die ein­zel­nen Stadt­tei­le. Der FGSV setzt sich für brei­te Bür­ger­stei­ge ein. Die Indus­trie wünscht sich unge­hin­der­te schnel­le Wege für die An- und Aus­lie­fe­rung. Anwoh­ner wün­schen sich Park­plät­ze. Ande­re wün­schen sich einen schnel­len ÖPNV und wie­der ande­re wün­schen sich mehr Grün auf der Stra­ße und am Straßenrand.

Unse­re Stra­ßen sind meist zu eng, um all die­se Belan­ge berück­sich­ti­gen zu kön­nen. Daher muss bei Umpla­nun­gen von Stra­ßen­räu­men ent­schie­den wer­den, mit wel­cher Prio­ri­tät wel­ches Inter­es­se in der jewei­li­gen Stra­ße oder Stadt­quar­tier umge­setzt wer­den soll.

Wir haben aber nicht den Ein­druck, dass dies in einer gemein­sa­men Dis­kus­si­on geschieht.

Um über die aktu­el­len Plä­ne ent­schei­den zu kön­nen, wün­schen wir erst ein­mal die Beant­wor­tung der oben genann­ten Fra­gen und anschlie­ßend eine poli­ti­sche Dis­kus­si­on, mit wel­cher Prio­ri­tät zukünf­tig unser Stra­ßen­raum auf­ge­teilt wer­den soll.

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Die Ant­wort der Ver­wal­tung lesen Sie hier in der Mit­tei­lungs­vor­la­ge 16/5796 nach.
Außer­dem wur­de in der Sit­zung des Aus­schus­ses für Wirt­schafts­för­de­rung und Mobi­li­tät am 25.04.24 münd­lich über die Ant­wort debat­tiert: Herr Hein­ze ver­deut­licht, dass auf­grund der regel­mä­ßig alle fünf Jah­re statt­fin­den­den Ver­kehrs­zäh­lung durch die Bun­des­an­stalt für Stra­ßen­we­sen teil­wei­se eine Abnah­me des Schwer­last­ver­kehrs und der durch­schnitt­li­chen täg­li­chen Ver­kehrs­stär­ke zu ver­zeich­nen ist. Herr Cyrus fragt, wie es zu erklä­ren ist, dass die Ver­keh­re rück­läu­fig sind, obwohl die Zulas­sun­gen gestie­gen sind.
Der Aus­schuss für Wirt­schafts­för­de­rung und Mobi­li­tät nimmt die Vor­la­ge zur Kennt­nis und bit­tet auf Anre­gung von Herrn Knott die Ver­wal­tung, die ansäs­si­gen Unter­neh­men früh­zei­tig und ver­stärkt über grö­ße­re anste­hen­de Maß­nah­men zur Umge­stal­tung der Stra­ßen­räu­me zu infor­mie­ren und auch ent­spre­chend zu betei­li­gen.  (Aus­zug aus der Niederschrift)