Update: Web­i­nar Ange­bot — Unse­re Zusam­men­fas­sung zum The­ma Grund­steu­er in Remscheid

Der Bund der Steu­er­zah­ler NRW e.V. bie­tet ein kos­ten­lo­ses Web­i­nar zum The­ma Grund­steu­er an. Das Web­i­nar rich­tet sich an alle inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die mehr über die Grund­steu­er, deren Berech­nung und die dar­aus resul­tie­ren­den Aus­wir­kun­gen erfah­ren möchten. 

Inter­es­sier­te kön­nen sich kos­ten­frei für das Web­i­nar registrieren.

Link: Grund­steu­er-Web­i­na­re | Bund der Steu­er­zah­ler e.V.

Die Web­i­na­re fin­den am Don­ners­tag, 13. Febru­ar, von 10 Uhr bis 11:30 Uhr und Mon­tag, 17. Febru­ar, von 19 Uhr bis 20:30 Uhr statt.

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Vie­le Rem­schei­der müs­sen drei­fach oder sogar vier­fach so viel für die Grund­steu­er zah­len. Der Hebe­satz ist enorm gestie­gen, von 770 Pro­zent auf 1058 Prozent.

Hin­ter­grund:
Um Immo­bi­li­en besteu­ern zu kön­nen, muss man deren Wert fest­stel­len. Die bis­he­ri­ge Ein­heits­be­wer­tung basier­te auf Wer­ten von 1964 und wur­de 2018 vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt als ver­fas­sungs­wid­rig ein­ge­stuft. Das Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um hat eine neue Metho­de geschaf­fen. Die­se berück­sich­tigt Boden­richt­wer­te des Grund­stücks und Her­stel­lungs­kos­ten des Gebäu­des. Die Reform soll­te auf­kom­mens­neu­tral sein, also für die Kom­mu­nen kei­ne Mehr­ein­nah­men brin­gen, son­dern die Steu­er­last nur neu verteilen.

Fazit:
Bis Ende 2024 führ­te der „alte“ Hebe­satz in Rem­scheid zu etwa 32 Mil­lio­nen Euro Steu­er­ein­nah­men, jetzt braucht es mit der neu­en Berech­nungs­me­tho­de 1058 Pro­zent für die glei­che Sum­me. Die Ein­nah­men der Stadt aus der Grund­steu­er stei­gen nicht.

Die Gesamt­sum­me wur­de neu ver­teilt. Eigen­tü­mer von Nicht­wohn­ge­bäu­den (gewerb­lich genutz­te Immo­bi­li­en) zah­len deut­lich weni­ger, auch Besit­zer von Wohn­ge­bäu­den, die zu hoch bewer­tet waren. Vie­le Eigen­tü­mer von Wohn­ge­bäu­den müs­sen mehr zahlen.

Die Ent­schei­dung zur Abmil­de­rung lag bei der Lan­des­re­gie­rung. Die Lan­des­re­gie­rung ent­schied sich dafür, die Mög­lich­keit der dif­fe­ren­zier­ten Hebe­sät­ze an die Kom­mu­nen wei­ter­zu­ge­ben. Somit könn­te es einen nied­ri­ge­ren Hebe­satz für Wohn­ge­bäu­de (in Rem­scheid 826 Pro­zent) und einen höhe­ren Hebe­satz für Nicht­wohn­ge­bäu­de (in Rem­scheid 1610 Pro­zent) geben. Die Fol­gen wären, dass die Eigen­tü­mer von Wohn­im­mo­bi­li­en in Sum­me um ein paar Mil­lio­nen Euro ent­las­tet wer­den — die Besit­zer von Nicht­wohn­ge­bäu­den müss­ten mehr
zah­len. Rem­scheid nutzt die­se Mög­lich­keit nicht, da es unklar ist, ob die dif­fe­ren­zier­ten Hebe­sät­ze vor Gericht stand­hal­ten wür­den, vor allem bei so einem gro­ßen Unter­schied wie in Rem­scheid. Ein Gut­ach­ten der Lan­des­re­gie­rung geht zwar davon aus, aber sie haf­ten nicht bei einem even­tu­el­len Steu­er­aus­fall. Daher läge das Risi­ko bei der Stadt, meh­re­re Mil­lio­nen Euro weni­ger ein­neh­men zu können.

Die Lan­des­re­gie­rung hat ein Jahr Zeit, um die Berech­nungs­grund­la­gen anzu­pas­sen. Es ist aber unklar, ob das pas­sie­ren wird.
Es lau­fen bereits Mus­ter­kla­gen gegen unlo­gi­sche Steu­er­be­rech­nun­gen. Betrof­fe­ne kön­nen Ein­spruch ein­le­gen und das Ruhen des Ver­fah­rens aus Zweck­mä­ßig­keits­grün­den bean­tra­gen — das raten Haus und Grund und der Bund der Steu­er­zah­ler. Die Grund­steu­er muss den­noch gezahlt wer­den. Außer­dem soll man den Grund­steu­er­be­scheid genau prü­fen. Es wird geschätzt, dass etwa 5 % der Beschei­de feh­ler­haft sind. Betrof­fe­ne soll­ten sich dann juris­tisch bera­ten lassen.