Len­ne­per wol­len die gro­ße Tras­sen­lö­sung — rga vom 06.09.2019

Orts­po­li­ti­ker for­dern die Stadt auf, den Rad­weg nach Lüttring­hau­sen als rei­nen Rad- und Fuß­weg zu planen.
Von Tris­tan Krämer

In Sachen Rad­we­ge­kon­zept machen die Orts­po­li­ti­ker in Len­nep Druck auf die Stadt: Sie for­dern, dass die Bal­kan­tras­se vom Len­ne­per Bahn­hof aus bis nach Lüttring­hau­sen als rei­ner Rad- und Fuß­weg ver­län­gert wird – und zwar in Form der soge­nann­ten Vor­zugs­stre­cke. Das wür­de bedeu­ten, dass die Tras­se zwi­schen Len­nep und Lüttring­hau­sen zu gro­ßen Tei­len ent­lang der eigent­li­chen Bahn­stre­cke ver­lau­fen würde.
Einem ent­spre­chen­den Antrag der W.i.R. folg­ten die Mit­glie­der der Bezirks­ver­tre­tung Len­nep am Mitt­woch­abend ein­stim­mig. Die­ser stellt sich gegen das Rad­ver­kehrs­kon­zept, das erst im Juni von einem Dort­mun­der Büro fer­tig- und vor­ge­stellt wur­de. Statt den Lücken­schluss der Tras­se als Teil des Gesamt­kon­zepts umzu­set­zen, drängt die W.i.R. dar­auf, das Pro­jekt Bal­kan­tras­se geson­dert zu behan­deln, „mit den Pla­nun­gen umge­hend zu begin­nen“ und das nöti­ge Geld im Haus­halt 2021 ein­zu­pla­nen, wie es in dem Antrag heißt.

Einen ent­spre­chen­den Beschluss gibt es bereits seit drei Jahren

Bereits im Juni 2016 hat­te der Rat auf Vor­schlag der Wäh­ler­ge­mein­schaft ein­stim­mig beschlos­sen, die Vor­zugs­stre­cke als Ver­län­ge­rung der Bal­kan­tras­se umzu­set­zen. Pas­siert ist seit­dem nicht viel, kri­ti­siert die W.i.R., und will mit dem neu­er­li­chen Antrag auf den Beschluss von damals pochen. „Die Ver­wal­tung hat das von Anfang nicht ernst genom­men und immer wie­der nach Aus­flüch­ten gesucht“, sagt BV-Mit­glied Roland Kirchner.
Statt­des­sen taucht drei Jah­re spä­ter im Rad­ver­kehrs­kon­zept zwar eben­falls eine Vor­zugs­stre­cke auf, die – zumin­dest bis zur Blu­me – nahe­zu iden­tisch mit dem Vor­schlag der W.i.R. ist. Ange­sichts geschätz­ter Kos­ten von rund 6 Mil­lio­nen Euro und des Auf­wands, der für Grund­stücks­käu­fe an der Bahn­stre­cke, den Neu­bau des Rad­we­ges und Ram­pen nötig wür­den, emp­fiehlt das Pla­nungs­bü­ro jedoch, eine Alter­na­tiv­stre­cke ent­lang der bestehen­den Stra­ßen umzu­set­zen. Den Orts­po­li­ti­kern reicht das nicht. „Die Poli­tik hat­te immer das Ziel, einen anspruchs­vol­len Rad­weg zu gestal­ten. Die Ver­wal­tung will dage­gen die güns­tigs­te Vari­an­te“, beklagt Kirch­ner. Dabei bedeu­te die Vor­zugs­stre­cke eben „nicht ein­fach ein paar Stri­che auf der Stra­ße, son­dern ein wirk­lich attrak­ti­ver Lücken­schluss“. Und genau die­ser sei ange­sichts des Erfolgs von Rad­we­gen wie der Nord­bahn­tras­se in Wup­per­tal, der Kor­ken­zie­her­tras­se in Solin­gen oder dem Tras­sen­netz im Ruhr­ge­biet nötig. „Es wäre doch toll, wenn wir auch dort­hin die Ver­bin­dung schaf­fen und Rad­fah­rer über die Tras­se bis nach Len­nep locken wür­den“, denkt Kirch­ner groß.
Sei­ne Kol­le­gen in der BV Len­nep weiß er dabei par­tei­über­grei­fend an sei­ner Sei­te. Bezirks­bür­ger­meis­ter Mar­kus Köt­ter (CDU) beton­te, er kön­ne sich „dem Antrag sehr gut anschlie­ßen“. Und auch von der SPD und den Grü­nen gab es Zustim­mung. Aller­dings for­der­te Klaus Grun­wald (SPD), kurz­fris­tig Schutz­strei­fen auf der Lüttring­hau­ser Stra­ße auf­zu­brin­gen, um den Rad­fah­rern bis zur mög­li­chen Umset­zung der gro­ßen Lösung ent­ge­gen­zu­kom­men. Ob es zu die­ser gro­ßen Lösung wirk­lich kommt, wird sich in den kom­men­den Wochen zei­gen. Das letz­te Wort hat am 26. Sep­tem­ber der Rat.