Leer­stands­ma­nage­ment oder lee­res Management?

Innen­stadt wie­der­be­le­ben, den Leer­stand fül­len – dafür hat die Stadt Rem­scheid Innen­stadt- und Zukunfts­ma­na­ger ein­ge­stellt. Aktiv sind sie seit Febru­ar des letz­ten Jah­res in den Räum­lich­kei­ten der Allee­stra­ße 49, doch noch scheint nicht viel pas­siert zu sein. Nun kommt noch ein Sanie­rungs­trä­ger für die Allee­stra­ße hinzu.

Wal­traud Boden­stedt, Spre­che­rin der W.i.R., hat­te schon zur Sit­zung der Bezirks­ver­tre­tung – Alt Rem­scheid (BV 1) am 20. Novem­ber 2023 die Ein­la­dung der Innen­stadt­ma­na­ger zur Aus­spra­che bean­tragt. Weil zu die­sem Ter­min kei­ner da war, wur­de die erwar­te­te Dis­kus­si­on in die Fol­ge­sit­zung am 30. Janu­ar 2024 ver­scho­ben. Auch zu die­sem Ter­min waren die „Exper­ten“ nicht anwe­send. Die­ses erneu­te Fern­blei­ben ist beson­ders ärger­lich, da die W.i.R. am Fol­ge­tag aus der Pres­se erfah­ren muss­te, dass es am Mor­gen der Sit­zung der BV 1 (am 30.01.2024) eine Pres­se­kon­fe­renz der Ver­wal­tung mit den Innenstadt‑, Zukunfts- und Zent­rum­ma­na­ger sowie dem Sanie­rungs­trä­ger gege­ben hat.

Wie die W.i.R. bezwei­felt auch Die Lin­ke die Qua­li­tät der getrof­fe­nen Maß­nah­men der Bera­tungs­bü­ros, deren rich­ti­ge Aus­wahl sowie deren nach­hal­ti­gen Aussichten.
Als Bei­spiel bli­cken wir ins Jahr 2014 zurück, wo die Stadt Rem­scheid auch an einem Innen­stadt­för­der­pro­gramm teil­nahm, von dem am Ende nur eine Sache übrig­ge­blie­ben ist: MyVier­tel – ein Ver­ein für Stadt­teil­ent­wick­lung im Bereich des Markts.

Laut Beant­wor­tung einer Anfra­ge der Frak­ti­on Die Lin­ke in der BV 1 vom 30.01.2024, tref­fen sich die Pla­nungs­bü­ros monat­lich zum Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zur Ziel­set­zung und zum aktu­el­len Sach­stand – die Poli­tik bekommt aber davon nichts mit: weder von der genau­en Ziel­set­zung noch von Sach­stän­den. Die Ver­wal­tung beant­wor­te zwar die Anfra­gen, jedoch ohne die Fra­gen zu beantworten.

Wie in der Pres­se berich­tet, ist der Leer­stand augen­schein­lich zurück­ge­gan­gen, doch der gewünsch­te Ein­zel­han­del sie­del­te sich nicht an. Die Allee­stra­ße mit ihrem Ein­zel­han­del wird es nicht mehr geben, zumin­dest nicht so wie in frü­he­ren Zei­ten. Vie­le Klein- und auch Groß­städ­te kämp­fen mit der Digi­ta­li­sie­rung und den gro­ßen Onlin­ever­sand­händ­lern. Gera­de des­halb soll­te man „den Boden berei­ten für was ande­res“, für neue Per­spek­ti­ven und neue Nut­zungs­mög­lich­kei­ten. Ein wich­ti­ger Schritt in die­sem Pro­zess sei, die Eigen­tü­mer zu einer ande­ren Nut­zung zu brin­gen. Auch Kon­ti­nui­tät bei den Mie­tern ist dabei wich­tig, um die Allee­stra­ße weiterzuentwickeln. 

Die Haupt­ein­kaufs­stra­ße war lan­ge Zeit ein Magnet für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Sie soll das auch wie­der wer­den, das erhof­fen sich vie­le. Dies ist ein Pro­zess, der vor allem Zeit braucht. Jedoch soll­te gera­de die Poli­tik bei einem so zen­tra­len The­ma mit ein­ge­bun­den wer­den. Dazu gehört, dass sie selbst Fra­gen stel­len kann, und nicht die Infor­ma­tio­nen aus der Lokal­pres­se erfah­ren muss. W.i.R. erwar­ten, die Mana­ger für die Innen­stadt in der nächs­ten Bezirks­ver­tre­tung nach ihren Ideen und Zie­len zur Innen­stadt befra­gen zu können.

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Zum Nach­le­sen:
Rats­in­for­ma­ti­ons­sys­tem: Vor­la­ge 16/5115, 16/5358, 16/5064, 16/5229; Nie­der­schrift von der Sit­zung am 21.11.23 und 30.1.24
https://www.rga.de/lokales/remscheid/sanierungstraeger-alleestrasse-so-soll-die-remscheider-einkaufsstrasse-gerettet-werden-G7WGFRKQUZCYZMCP7V3QOHBQ4A.html
https://www.waterboelles.de/archives/34416-Die-Akteure-der-Innenstadtsanierung-stellten-sich-vor.html#google_vignette