Lüttringhauser Anzeiger vom 03.09.2020
Die große Politik wird in Remscheid gemacht, die noch größere in Berlin und Düsseldorf. Was aber bei uns vor der Haustür geschieht, wie sich unsere Stadtteile entwickeln, wo neue Parkplätze entstehen oder wegfallen und vieles mehr wird in den Bezirksvertretungen (BV) diskutiert und entschieden. Auch die Stadtteilparlamente werden am 13. September gewählt. Die Spitzenkandidaten und ‑kandidatinnen für die BV für Lennep und Lüttringhausen haben sich unseren Fragen gestellt.
Den Anfang machen in dieser Ausgabe die Wählergruppe echt.Remscheid, Bündnis 90/Die Grünen und die Wählergemeinschaft in Remscheid (W.i.R.).
In der nächsten Woche folgen CDU, FDP, Linke und SPD. Sie haben die Wahl!
Lennep
Roland Kirchner (W.i.R.)
Was muss sich in Lennep dringend ändern?
Das Verkehrskonzept in der Altstadt und der trostlose Zustand der Kölner Straße. In beiden Bereichen braucht Lennep mehr Aufenthaltsqualität.
Bezahlbare Mietwohnungen und auch Wohneigentum für junge Familien sind Mangelware. Wie stellen Sie sich diesem Problem?
Mietwohnungen werden in der Regel von Investoren gebaut, die damit Geld verdienen wollen. Der Preis regelt sich über Angebot und Nachfrage. Ist das Angebot klein und die Nachfrage hoch steigt der Preis. Die Politik kann hier nur Einfluss über die Bauleitplanung nehmen, um das Angebot zu erhöhen. Letztlich entscheidet aber immer der Eigentümer des Grundstücks, ob gebaut wird oder nicht. Das gilt auch für Wohneigentum. Wenn die Stadt Eigentümer ist, kann die Bereitstellung von Grundstücken natürlich von der Bezirksvertretung beeinflusst werden.
Gewerbe an der Blume ist immer mal wieder im Gespräch. Für Sie eine Option oder ein Luftschloss?
Auch hier entscheiden die Eigentümer, ob es ein Luftschloss, bleibt. Die Fläche ist laut Gebietsentwicklungsplan eine Gewerbefläche, also Planungsrechtlich besteht die Möglichkeit, dort ein Gewerbegebiet zu entwickeln. Der Stadt gehören aber nur 2% der Flächen. Die Entscheidung wird nicht von der Politik getroffen und definitiv nicht in einer Bezirksvertretung.
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Als Bezirksvertreter werde ich mich dafür einsetzen, dass…
… sich die Menschen in Lennep wohlfühlen.
Für die W.i.R in Lennep kandidieren außerdem Ursula Maria Hecker und Karoline Brützel
Lüttringhausen
Jonathan Brützel (W.i.R.)
Was muss sich in Lüttringhausen dringend ändern?
Die Bezirksvertretung muss die Meinung und Forderungen der Bürger widerspiegeln. Dies ist nur möglich, wenn die Vertretung der Lüttringhauser Bürger, der Heimatbund, Teil der Bezirksvertretung ist. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass die Anliegen des Heimatbundes in die Bezirksvertretung eingebracht werden.
Bezahlbare Mietwohnungen und auch Wohneigentum für junge Familien sind Mangelware. Wie stellen Sie sich diesem Problem?
Der Mietpreis für Wohnungen richtet sich nach dem Angebot-Nachfrage-Paradigma. Wenn die Nachfrage höher als das Angebot ist, steigt der Mietpreis. Die Politik in Remscheid kann nur Einfluss auf
das Angebot nehmen, in dem die Bauleitplanung verändert wird. Gleiches gilt auch für Wohneigentum. Mit dem neuen Wohngebiet am Eisernstein sorgt die Stadt Remscheid für die Erhöhung des Angebots.
Gewerbe an der Blume ist immer mal wieder im Gespräch. Für Sie eine Option?
Gewerbegebiete sind in Remscheid Mangelware. Neben dem Gleisdreieck und den Erdbeerfeldern in Lennep ist die Blume das letzte große zu entwickelnde Gewerbegebiet, das im Gebietsentwicklungsplan
verzeichnet ist. Allerdings gehört der Stadt Remscheid nur ein Bruchteil der Fläche. Ob es also zu einem Gewerbegebiet an der Blume kommt, ist die Entscheidung der Eigentümer und nicht der Stadt oder der Bezirksvertretung.
Als Bezirksvertreter werde ich mich dafür einsetzen, dass…
… sich die Lüttringhauser Bürger auf die Zukunft freuen können.
Für die W.i.R in Lüttringhausen kandidieren außerdem Lukas Günther und Thomas Brützel