W.i.R. bitten die Verwaltung mit Unterstützung der TBR folgende Fragen in der Sitzung des Betriebsausschusses für die Technischen Betriebe Remscheid am 18.06.2024 zu beantworten:
- Wird das „Bayern-Modell“ auch in der Remscheider Forstwirtschaft diskutiert bzw. gibt es dazu schon Überlegungen oder Planungen?
- Wenn ja, wie ist der Sachstand?
Begründung:
Wie wir in der Presse gelesen haben, wird bei unseren Nachbarn im rheinisch-bergischen Kreis die Gründung einer großen Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) nach Vorbild des „Bayern-Modells“ diskutiert. Dabei geht es um die Verschmelzung der heute bestehenden kleineren FBGs zu einer großen. In diesem sogenannten „Bayern-Modell“ sind die meisten Förster bei den FBGs angestellt. Für Waldbesitzer hieße dies geringere Verwaltungskosten, effiziente Verwaltungsstrukturen, eigenes Forstpersonal und eine weitere Professionalisierung. Um die Regionalität zu erhalten, werden Bezirksgruppen gebildet, die Vertreter in den Vorstand der FGB entsenden.
Wir möchten wissen, ob dieses Modell bei der TBR bekannt ist bzw. schon diskutiert wurde oder für unsere Organisationsstruktur nicht anwendbar ist.
Die Anfrage ist mit der Vorlage 16/6054 beantwortet worden.
Die TBR pflegen ca. 1.400 Hektar städtischen Wald.
Daneben betreuen die TBR auch die Flächen des Privatwaldes, welcher im Forstverband Remscheid zusammengeschlossen ist (ca. 1.350 Hektar). Die Waldflächen der städtischen und privaten Waldflächen sind überwiegend aufgrund ihrer Größe und Lage im gesamten Stadtgebiet eng miteinander verzahnt (Gemengelage von Privat- und Stadtwald).
Der Wald ist als wirtschaftlich genutzter Erholungswald ausgewiesen. Dadurch sind die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes prioritär und nachrangig die Nutzfunktion zu betrachten. Gleichzeitig ist der Wald PEFC-zertifiziert. Der TBR-Wald wird gemäß Stadtratsbeschluss nach den Kriterien der naturgemäßen Waldwirtschaft bewirtschaftet. Diese Kriterien werden auch im Rahmen der Betreuung des im Forstverband zusammengeschlossenen Privatwaldes angewandt und die Privatwaldeigentümer entsprechend beraten.
Durch die ganzheitliche Betreuung des Waldes in Remscheid können die verschiedenen Ansprüche an den Wald durch die aktuelle Organisationsstruktur zugunsten der Stadtbevölkerung gut erfüllt werden.
Insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger ist die TBR-Forstverwaltung über die Eigentumsgrenzen hinaus Ansprechpartnerin für alle Waldthemen.
Wird das „Bayern-Modell“ auch in der Remscheider Forstwirtschaft diskutiert bzw. gibt es
dazu schon Überlegungen oder Planungen?
Wenn ja, wie ist der Sachstand?
Die Fragen werden aufgrund des Sachzusammenhangs zusammen beantwortet. Das derzeit diskutierte „Bayern-Modell“ ist der Verwaltung bekannt. Aufgrund der oben beschriebene Wald- und Organisationsstruktur ist das „Bayern-Modell“ jedoch auf die Remscheider Verhältnisse nicht anwendbar. Dennoch beobachten die Forstexperten die Entwicklung in den Nachbarkreisen, um ggf. zugunsten der Stadt reagieren zu können.