W.i.R. bitten die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Schule am 20.01.2021 um einen aktuellen Sachstandsbericht zur Umsetzung der Analyse zum Raumbedarf an Remscheider Schulen aus der Schulentwicklungsplanung von Dr. Garbe.
Dabei sind insbesondere die nachfolgenden Punkte zu beschreiben:
a) sind die im zweiten Zwischenbericht noch offenen Schulstandorte einer Lösung zugeführt worden,
b) welche Maßnahmen sind angeschoben,
c) weitere Planungsziele des Lenkungsausschusses,
d) Kosten und finanzielle Deckung.
Begründung:
Mit der „Coronapost“ vom Juli 2020 wurden in der Mitteilungsvorlage 15/7469 überschlagsmäßig bisherige Arbeitsschritte für Gymnasien G8/G9 und Grundschulen beschrieben.
Offen geblieben sind dabei die nachfolgenden Schulen (im zweiten Zwischenbericht MV 15/6892 aus Dezember 2019 namentlich benannt):
- Hauptschule Hackenberg (Haupt-und Teilstandort)
- Förderschule Heinrich Neumann (Haupt‑,Teilstandorte und Dependancen-Schule für Kranke)
- Förderschule Hilda Heinemann — Kapazitätserweiterung
- Gesamtschulen Sophie Scholl / Albert Einstein – Raumnutzungskonzepte
- Real — / Sekundarschulen Albert Schweitzer / Alexander v. Humboldt / Nelson Mandela ‑funktionale Raumnutzungskonzepte unter Einbeziehung der Hausmeisterwohnungen.
In einer weiteren Information heißt es, dass innerhalb der Verwaltung beschlossen wurde, unter dem Vorsitz des OB verwaltungsintern nach den Sommerferien einen Lenkungskreis einzurichten, um erste einvernehmlich besprochene Projekte in die Umsetzungsphase zu bringen.
Da diese Mitteilungsvorlage „Corona konform“ in den nachfolgenden Schulausschusssitzungen weder besprochen noch erwähnt wurde, finden wir es jetzt höchste Zeit den Ausschuss umfassend zu informieren und auf Sachstand zu bringen.
Hinweis:
Mit der Vorlage 16/0299 gibt die Verwaltung Antwort auf unsere Anfrage. Aber es bleiben auch Fragen , z.B. zu Kosten, offen.
Siehe hierzu auch Presseartikel des rga vom 18.01.2021:
Von Andreas Weber
KGS Menninghausen wäre im Kolleg-Gebäude gut aufgehoben
Schulentwicklungsplanung trägt Raumknappheit und Sanierungsbedarf an vielen Schulen Rechnung — Verwaltung präsentiert Stand der Dinge im Schulausschuss.
Raumknappheit und Sanierungsbedarf. Das sind die zwei großen Stichwörter, die in vielen Remscheids Schulen für dringenden Handlungsbedarf sorgen. Im Schulausschuss (20. Januar, 17 Uhr, Aula der AES) wird der Fachdienst Schule auf eine Anfrage der WiR vorstellen, wie die Umsetzung der Schulentwicklungsplanung läuft:
Gymnasien: Spätestens im August 2026, wenn die vier Gymnasien durchgehend neun Jahrgänge haben werden, muss zusätzlicher Raum für Klassen vorhanden sein. Kostenrahmen und Skizzen (sogenannte Studien) für alle Standorte sind erstellt worden. Bei der EMA müssen momentan planungsrechtliche Voraussetzungen geprüft werden, die womöglich zu einer B‑Planänderung führen könnten. Die Verwaltung arbeitet sowohl für EMA, GBG, Rögy und Leibniz an einem Durchführungsbeschluss. Im ersten Quartal soll dieser im Schulausschuss und im Rat eingebracht werden. Sobald der Beschluss vorliegt, sollen externe Büros für die Detailplanung sorgen.
Stadt Remscheid plant die Erweiterung der Hauptschule in einem zweiten Schritt
Wahrscheinlich werden während der Sanierung moderne Schulcontainer angemietet und nah am Hauptstandort aufgestellt. Die Erweiterung, mit rund 1000 Quadratmeter veranschlagt und wichtig, weil die Hauptschule eine stabile Anmeldeprognose hat und im Jahrgang 7 zwei weitere Klassen hinzubekommt, würde in einem zweiten Schritt erfolgen. Im städtischen Investitionsplan stünden 3,6 Millionen Euro zur Verfügung, die sonst in die Sanierung geflossen wären. Wann der Umzug der Hauptschüler beginnt, ist offen. Aufgrund der europaweiten Ausschreibung, die die Größe des Sanierungsvolumens bedingt, rechnet Arndt Liesenfeld, Leiter des Fachdienstes Schule, damit, dass es erst gegen Ende 2021 losgehen wird.
Heinrich-Neumann-Schule: An ihren drei Standorten (Gewerbeschulstraße, Engelbertstraße und Kreishaus) platzt die Förderschule angesichts steigender Schülerzahlen aus allen Nähten. Mit der Schule wurde deshalb besprochen, die Standorte Engelbertstraße und Kreishaus aufzugeben. Diese sind zu klein und ohne Entwicklungspotenzial. Weil sich die Schülerschaft stark verändert hat, besteht in der Heinrich-Neumann erhöhter Bedarf an Differenzierungsräumen. Dem soll Rechnung getragen werden am Teilstandort Wilhelmstraße der Hauptschule Hackenberg, wenn deren Sanierung und Erweiterung im/am Hauptgebäude abgeschlossen ist. Für das Kollegium hätte die Wilhelmstraße das Potenzial für ihre Bedürfnisse inklusive OGS ausgebaut zu werden.
Hilda-Heinemann-Schule: In der Förderschule steigt die Schülerzahl stark an, der Platz reicht nicht mehr aus. In Hackenberg besteht die Besonderheit, dass maximal neun Schüler, teilweise mit Rollstühlen in einer Klasse beschult werden. Oft kommen Schulbegleiter hinzu. Nach Gesprächen mit der Hilda-Heinemann wurde erst ein konkreter Bedarfsplan erstellt, dann eine Lösung erarbeitet. Sobald Studie und Kostenrahmen dafür vorliegen, werden diese der Politik vorgestellt.
Grundschulen: Besondere Dringlichkeit besteht bei der GGS Reinshagen, Hackenberg, Walther-Hartmann, Am Stadtpark, Hasten, Dörpfeld, Kremenholl, Daniel-Schürmann sowie der KGS Menninghausen (Schulverbund mit der Julius-Spriestersbach). Für diese Grundschulen wurden Lösungen erarbeitet. Für Kremenholl gibt es die Idee, den Standort Kremenholler Straße gegen den Teilstandort des Berufskollegs Käthe-Kollwitz in der Tersteegenstraße zu tauschen. „Nach erster Einschätzung könnte der Teilstandort des Kollegs in das kleinere Gebäude ziehen. Die GGS hätte dagegen in dem größeren Gebäude ausreichend Platz mit einer auskömmlichen OGS“, meint Liesenfeld. Die Schulleitungen haben ihre Stellungnahmen zum Tausch abgegeben. Nach weiteren Besichtigungen hat Kai Küchemann, KKB-Leiter, eine detaillierte Bedarfsmeldung eingereicht.
„Sie könnte ausgebaut werden und den Innenstadtbedarf zusätzlich abbauen.“
Arndt Liesenfeldt über die Daniel-Schürmann-Grundschule
Not herrscht auch in Menninghausen. Der Hauptstandort der KGS ist feucht und muss saniert werden. Eine erste Schätzung des städtischen Gebäudemanagements geht von 1,2 Millionen Euro Sanierungsbedarf aus. Darüber hinaus besteht erheblicher Raummangel. Seit Jahren spricht die KGS Ablehnungen bei Schulanmeldungen aus. Für die OGS musste auf der gegenüberliegenden Seite ein Raum der Kirche angemeldet werden. Der Standort Palmstraße, gemeinsam von Julius-Spriestersbach und Daniel-Schürmann belegt, besitzt als Innenstadtschule einen „dramatischen Platzbedarf“, betont die Verwaltung. Die OGS Daniel-Schürmann hat eine Quote von 22 Prozent und eine erhebliche Warteliste. Die Stadt sucht für die Standorte Menninghauser- und Palmstraße einen neuen, ausreichenden Standort, in dem eine zukunftsfähige OGS mit Mensa untergebracht werden könnte. Eine Überlegung wäre, das heutige Gebäude des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung in der Stuttgarter Straße dafür zu nehmen, wenn dieses im Sommer 2022 zum Hauptbahnhof zieht. Für die Folgenutzung hat die Stadt vier Alternativen angedacht, von denen die Weiternutzung als Schule eine Option wäre. Käme dies zum Tragen, könnte sich die GGS Daniel-Schürmann an der Palmstraße ausbreiten. „Sie könnte zu einer dreizügigen Grundschule ausgebaut werden und den Innenstadtbedarf zusätzlich abbauen“, findet Arndt Liesenfeld. Möglich wäre dann auch, dass die Daniel-Schürmann ihre niedrige OGS-Quote erhöht und dem Anspruch auf Ganztagsbetreuung gerecht wird. Bei der GGS Am Stadtpark ist die Bergische Uni in Wuppertal in den Umbau einbezogen. Angehende Raumplaner werden Ideen für bauliche Veränderungen im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten mit Plänen und Modellen am 8. Februar vorstellen.