siehe auch Presseartikel im rga vom 12.02.2020: https://www.rga.de/lokales/remscheid/kosten-neues-berufskolleg-explodieren-13534205.html
Antwort der Verwaltung vom 11.02.2020 DS 15/7075:
Zur Anfrage der W.I.R. Ratsgruppe (Drs.Nr. 15/7059) nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung:
Die Budgetsteigerung des Neubaus Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung resultiert aus dem
anhaltenden konjunkturellen Hoch der Bauindustrie. Bereits in den Jahren 2014–2018 waren die
Steigerungen der Baukosten deutlich spürbar und bewegten sich im Jahresdurchschnitt bis zu
5 %. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zum Projekt 3‑fach-Sporthalle Albert-
Einstein-Gesamtschule hat die beauftragte Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft auf Grund von
Prognosen und eigenen Ergebnissen aus Ausschreibungsverfahren dringend dazu geraten,
eine jährliche Kostensteigerung um 10 % spätestens ab dem Jahr 2019 anzunehmen.
Grundlage hierfür war der Preisanstieg des Jahres 2017 zum Jahr 2018 um 4,7 % p.a. (vgl.
Stat. Bundesamt: Preisindizes für die Bauwirtschaft, FS 17) und die Prognose aus der Umfrage
2017 der Unternehmensberatung Drees und Sommer zur Baupreisentwicklung im Hochbau
unter Berücksichtigung des aktuellen Bautarifvertrages.
Das Ausschreibungsergebnis des Neubauprojektes Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung
bestätigt letztendlich diese Prognosen. Dabei bleibt festzuhalten, dass es sich hier um einen
Bau mit ausschließlich zweckmäßiger und grundsätzlich langlebiger Ausstattung handelt, der
den heutigen Anforderungen an Schulbauten entspricht.
Die Stadt Remscheid hat sich zudem zum Ziel gesetzt nur noch Neubauten zu erstellen, die
den Anforderungen des Klimaschutzes genügen bzw. die EnEV-Werte (EnergieeinsparVO) um
mindestens 20 % unterschreiten. Diese Bedingungen werden mit der Erstellung des Gebäudes
zu den genannten Konditionen erfüllt.
Im Rahmen der Standortsuche wurde auch das Objekt Alleestr. seinerzeit betrachtet. Im Falle
der Errichtung bzw. des Umbaus an dieser Stelle wäre von einer Kostensteigerung in gleicher
Höhe auszugehen, da sich die Steigerungen auf alle Bereiche des Bauens auswirken.
W.i.R.-Anfrage:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Ratsgruppe der W.i.R. bittet die Verwaltung in der Sitzung des Haupt‑, Finanz- und Beteiligungsausschusses am 13.02.2020 zur Vorlage 15/7016 den Budgetsteigerungsbedarf von 11 Mio. € seit August 2016 detailliert zu erläutern und folgende Frage zu beantworten:
• Wäre nach Einschätzung der Verwaltung eine analoge Kostensteigerung auch beim Alternativangebot Alleestraße zu erwarten gewesen?
Begründung:
Ein Budgetbeschluss von 30 Mio. € im Eilentscheid bei einer Investitionserhöhung um über
50 % ist kein leicht zu nehmender Vorgang, und nachdem die Öffentlichkeit ja mit auf die spannende Suche nach einem Standort genommen worden ist, sollte sie auch erfahren, warum die damaligen Annahmen so nicht mehr zutreffen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. gez.
Waltraud Bodenstedt Thomas Brützel
Sprecherin der Ratsgruppe stellv. Sprecher der Ratsgruppe